Der Druck auf den Wohnungsmarkt im Rhein-Main-Gebiet ist hoch. Steigende Baupreise, strengere Auflagen und Fachkräftemangel bremsen die Bautätigkeit, während die Nachfrage weiter wächst. Ohne gezieltes Handeln steigen Mieten und erschwerten sich Chancen auf bezahlbares Wohnen zunehmend.

Hanau ist diesen Herausforderungen bislang besser begegnet als viele andere Städte. Die erfolgreiche Konversion der US-Army-Kasernen hat ein Wohnungsprogramm ermöglicht, das seit den Wiederaufbaujahren seinesgleichen sucht. Innovative Bauprojekte, schnellere Genehmigungsverfahren, die Förderung von Sanierungen sowie die aktive Einbindung privater Investoren haben die Entwicklung beschleunigt. Besonders wichtig: Die Stadt hält am öffentlichen Wohnungsbau fest und verkauft die städtische Baugesellschaft nicht. Das wirkt nachweislich stabilisierend auf die Mietpreise.

In den kommenden Jahren bieten die Pioneer-Kaserne und das ehemalige Bautz-Gelände Platz für bis zu 5.000 neue Wohneinheiten – Chancen, die wir konsequent nutzen werden. Dennoch kann Hanau die hohe Nachfrage im gesamten Rhein-Main-Gebiet nicht allein bewältigen. Landes- und Bundesmaßnahmen müssen ebenfalls greifen, damit Entlastung spürbar wird.

Für mich gilt weiterhin: Wohnraum zu bewahren und neuen, insbesondere bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, bleibt eine Kernaufgabe der Stadtpolitik. Dabei zählen Qualität, Nachhaltigkeit und soziale Durchmischung. Hanau soll eine Stadt sein, in der Wohnen bezahlbar, vielfältig und lebenswert bleibt.